Es hat uns was gefehlt! Unser Alltag war unerträglich fade und ereignislos. Zu viele kleine Freiheiten. Das geht ins Auge. Uns fehlte was. Ordnung! Menschen-Zucht. Diesmal nicht die genetische, sondern die schwarz-pädagogische Variante. Anzeige, Geldstrafe und Knüppel. Endlich das Amt wieder benachrichtigen können, wenn der Nachbar nervt. Oder sein Köter. Was für ein Lichtblick in unserer fad gewordenen Welt! Nichts als Haßreden-Verbote und Nazi-Verdächtigungen.

Bürokratie-Abbau war gestern. Heute hagelt es Gesetzesideen. Zur Überregulierung tritt Volkserziehung und Reglementierung. Andernorts haben sich diese Techniken bestens bewährt. Mobbing. So fängt es an. Da wir uns eine Demokratie nennen, darf nun jeder jeden mobben. Das ist wenigstens gerecht.

Mit Corona fing es an.

Irgendwann waren täglich mehr Leute um deine Nase besorgt und riefen dir Warnrufe zu. Aus den Warnrufen sind inzwischen lautstarke Drohungen geworden:

Heute darf Hinz & Kunz dir den Weg versperren, dich anherrschen und dir eine Anzeige androhen, wenn deine Maske angeblich um einige Millimeter verrutscht ist.

Du wirst gemaßregelt, beleidigt, bedroht. erpreßt.

Dem vermeintlichen Abweichler wird Gewalt angedroht. Der zuschlagende Bürger und der Gewalt-Monopolist Staat haben sich wieder mal zusammen getan. Daß nur bestimmte Mißliebige als Abweichler erkannt werden liegt auf der Hand. Exempel können immer nur an einzelnen statuiert werden! Du giltst als vogelfrei. Eine Gesetzeslose, die gejagt werden darf. Bilde dir nur nicht ein, jemand würde dir zur Seite springen und dich vor dem Zorn der vielen schützen. Die Angst ist so groß, daß die Mehrheit lieber stumm bleibt.

Alles “im Namen” des Gesetzes und nach Willkür eines jeden, der sich dazu berufen fühlt, den Blockwart abzugeben.

Hier wabern Einstellungen an die Oberfläche, für deren Abschaffung die Demokraten und Widerständler in unserem Land ihr Leben und ihre Freiheit gelassen haben.

Als nächstes geht es den Hundehaltern an den Kragen:

Der war schon lange fällig … Was Tierschutzkontrolleure nicht schaffen, – Hundebesitzer tierschutz-gesetzeskonform zu erziehen -, soll ein neues Gesetz schaffen!

Wir alle sollen dann mitzählen, wie oft der Nachbar mit Struppi Gassi geht. Zweimal mindestens muß er raus. Das ist doch nur im Sinn des Hundes, oder? Nachbarn sind da gefordert, sich endlich mal für den Tierschutz einzusetzen! Der Goldene Tierschutzpreis winkt!

Und Spaß macht das diesmal 100 Prozent und kostet rein gar nix. Opa hat sich schon ein Fernglas gekauft. Die Gardine ist frisch gewaschen. Eine Strichliste liegt neben seinem Massage-Sessel. Und wehe, der Nachbar irrt sich. Fehler dulden gute Staatsbürger nicht. Opa hat die Nummer vom Amt schon raus gesucht. Die Ansage

“Sie können uns Ihre Anliegen und Anzeigen auch ANONYM mitteilen!” heißt es.

Der Landkreis Cuxhaven fordert mit seiner Kampagne “Frag den Staat” dazu auf, sich vertrauensvoll an deinen Freund, den Staat zu wenden, wenn der Nachbar seinem Hund auf die Pfoten tritt oder der Bäcker an der Ecke, zuwenig Zucker in seinen norddeutschen Zuckerkuchen kippt.

Alles anonym!

Ein Brief mit der Adresse eines Übeltäters reicht. Man will doch nicht auffallen! Die Geldbuße ist damit sicher. Der Schmitt wird sich ärgern! Da kommen Opa jetzt schon die Tränen vor Lachen. Dann kommt der Amtstierarzt. Der fackelt nicht lange.Tierhaltungsverbot! Struppi muß endlich ins Heim. Da gehört er hin. Genau wie sein Herrchen. Wer ist der denn schon? Nichts anderes als ein Tierschinder! Tierschänder nennen wir so einen Abschaum. Ab in den Knast mit ihm.

War da nicht noch was?

Nööö.

Wir als Untertanen hätten ja sonst gar nix mehr zu melden.

Anmerkung: Welche Folgen es haben kann, wenn solche lebensfremden Gesetze erlassen werden und noch mehr Zwang und Ungerechtigkeit aller gegen alle und dem Staat gegen seine Untertanen erlauben, kann der Leser hier lesen:

Zur Info: http://animalyz.com/behindertes-tierleben/

Absatz: “Ein Beispiel”