Was verbindet …Cancel-Kultur, AltersArmut, Extinction Warnung und gewissenlose Gewissens-Entscheidungen?

Was, wenn es das alles schon gab, schon immer, nur anders … ? Natürlich meist nur für “die anderen”? Und ohne daß öffentlich darüber gesprochen worden wäre. Ohne daß wie heute – mit Überwachungsmethoden und Daten-Abgriff – alles was auffällt, global vermarktet wird?

Cancel-Kultur? War das – vor den sozialen Medien mit ihren Gerüchte-Kampagnen, nicht das Telefongespräch mit vertraulichen Informationen und Einschätzungen zu diesem oder jenem Bewerber, der sich um Stelle oder Auftrag bemühte? Ziel, damals wie heute, die Übermittlung personal- oder auftragsbezogener Vereinbarungen, Ratschläge, Empfehlungen, dringende Warnungen inbegriffen. Gewöhnlich spielte sich dies in Vorzimmern, dort dem eines Präsidenten, am anderen Ende, das Vorzimmer der anderen Führungsperson, die Chefredakteur, CEO oder Aufsichtsratvorsitzender sein konnte.

Alters-Armut? Teil des Systems. Also längst “normal”. Man sieht weg, wenn der Obdachlose zum Gegenüber wird und läßt seinen Groschen verstohlen, schuldbewußt, im Vorübereilen in eine viel zu große Schale fallen.

Gewissenlose Politik? Man verfolge die Tagesnachrichten. Dort kann die unaufhörliche Umwandlung des Biedermannes mit Gewissensgrundsätzen, der heute auch eine Biederfrau sein kann – , in eine Führungskraft ohne Ecken und Kanten, biegsam, servil, auftrumpfend im Feldversuch beobachtet werden. So viel berechnender Charme, welche Penetranz!

Und was die Extinction Sache anbelangt, kommt es auf die Perspektive und natürlich auf die Rolle an. wer wo steht und was anordnet oder befolgt, ist die Frage. Das Urteil, auf den ersten Blick eindeutig, birgt immer wieder Überraschungen. Eines jedoch ist sicher. Extinction Aktionen wurden auch in der Vergangenheit immer wieder durchgezogen. Wer Feind ist, verliert seinen Status, wird Untermensch, Kreatur.

Unsere Zeit zeichnet sich durch Meinungsvielfalt aus, zumindest oberflächlich. Wer genauer hinblickt, erkennt die Symmetrien, das Voraussehbare, die Monotonie.

Statt Orientierung verlieren die User im Kanalwesen der sozialen Medien leicht den Überblick, verlaufen sich im Labyrinth der Entrüstung und der nie endenden Streitigkeiten. Es wird immer seltener ein gutes Gespräch mit einem Menschen aus Fleisch und Blut führen zu können. Es scheint der einzelne verschwindet für immer im Lärm der Meinungs- und Widerspruchs-Chöre.

Wer heute als Führungsperson in seinem Berufsumfeld einen geschichtlich erinnerungswerten Abdruck hinterlassen will, muß sich hüten vor falschen Entscheidungen.

Man hüte sich vor dem Fußabdruck! Füssen zu nah kommen, kann fatal sein; zu nah am Boden, zu nah an Orten, an denen sich bereits Hundedreck in kompostierbaren Kotbeuteln ansammelt.

Man hüte sich vor dem Daumenabdruck! Selbst der Daumenabdruck ist keine Garantie dafür Günstling von Hebe, der unnahbaren Göttin des Erfolges und der ewigen Jugend werden zu dürfen.

Der Daumenabdruck löst eine irritierende Vorstellungskette aus. Sie beginnt mit der Ankündigung der erkennungsdienstlichen Erfassung und kann mit einer weiteren Überraschung enden: Die Justizvollzugsanstalt, in der dem Betrüger der Spion gegenüber sitzt.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland in der Person des Dr. med. Josef Schuster – man möge mir den abrupten Absprung aus den Höllen des Gefangensein in die Höhle der erfolgreicheren Überlebenden verzeihen-, setzt sich aktuell (Jüdische Allgemeine Nr. 16 vom 22.April 2021 Titel) für eine Änderung der Altersarmut unter Zuwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion ein.

Dagegen ist nichts einzuwenden. Dieser Mißstand wird bereits seit langem angemahnt und – geduldet. Eine Ungerechtigkeit, die dringend verändert werden muß. Und doch mutet es ein wenig realitätsfremd an, daß diese Kritik ausgerechnet vor den politischen Kulissen der größten denkbaren Verunfallung einer Demokratie, unserer Demokratie, stattfindet.

Während in Berlin die föderale Struktur mit einem Handstreich abgeschafft wird, befassen sich die Funktionäre des gewichtigen Verbandes der in deutschen jüdischen Gemeinden registrierten Juden mit einem bereits wiederholt geschilderten Mißstand, eben der Altersarmut, über die – in Anlehnung an das Bonmot eines berühmten Sozialisten, nicht gerede, sondern die verändert werden sollte!

Die Thematisierung der Altersarmut unter den Bürgern der Bundesrepublik, jenen – wie es die Kanzlerin so unnachahmlich abschätzig formulierte, die bereits länger und den anderen. die erst kürzer hier weilen, im Umfeld des Zusammentreffens mit der ersten Stufe der Abschaffung der demokratischen föderalen Struktur unseres Landes, könnte als unglücklich, aber ebenso als vorausschauend bezeichnet werden. In jedem Fall hinterläßt dies eher erwartbare als zufällige Zusammentreffen einen Hautgout von Peinlichkeit.

Nach Monaten der Experimente schaffte es die Kanzlerin den Leidensdruck nochmals zu erhöhen. Die Abschaffung der föderalen Struktur zum Zwecke der Installierung eines ordnungsmäßigen Ablaufs der dritten Corona-Welle. Methoden, die sich bereits bei Welle 1 und Welle 2 als wenig effektiv erwiesen, dürfen nun nochmals am Versuchsobjekt Bevölkerung exerziert werden.

Das Tor zur Vorhölle öffnet sich jenseits der Zahl 100 als Inzidenzwert. Das Ineinander-Verschlungensein von menschlichen Interessen und statistischen Verhältnissen, überrascht. Nicht der kranke Mensch und seine Zukunft, sondern die Bewegungen eines willkürlich festgelegten statistischen Wertes stehen im Mittelpunkt. Und das Ausmaß der Opferungen, die es seinem Wirtsvolk abverlangt. Was zählt ist nicht Gesundheit, sondern Ordnung. Die Ordnung zwischen leeren und belegten Betten, in ordentlich geführten, angemessenen Abstand wahrenden Institutionen, die der Politik chaotische Seuchenbilder ersparen. Die Erkenntnis, daß der äußere Schein trügen kann, und Gesundheit oder Krankheit aus unbekannten Variablen bestehen, bleibt unerkannt und ungefühlt.

Um Chaos und Unordnung bei der Seuchenkontrolle zu vermeiden, wird dieses Land, in dem vor gar nicht so langer Zeit die Krankenhaus- und Bettenanzahl durch Sparvorgaben kräftig ausgedünnt worden sind, seit einem Jahr ohne erkennbare Logik, ohne Perspektive drangsaliert. Der Spannungsbogen wurde mit der Installation der zentral kontrollierenden Macht in Berlin zu einer finalen Verschärfung angehoben, so als handele es sich um einen genüßlich ausgeführten Liebesakt, an dessen Ende der wartende Hauptgewinn visualisiert werden darf.

Damit hat sich das Regierungskader dieses Landes für eine statistische Ästhetik entschieden und gegen Demokratie und Verfassungsmäßigkeit.

Die Ausschaltung der demokratischen Verfassung der Bundesrepublik, – eine föderale Verfassung, erscheint zu diesem Zeitpunkt ohne Not und erweist sich als eigennützige und anti-demokratische Machtdemonstration einer Kanzlerin, die vermutlich so gehen wird wie sie gekommen ist: undurchsichtig.

Für jene, die ihr näher, ja Nutznießer sind, gilt: Man hüte sich, reflexhaft stets Regierungspositionen zu verteidigen und sich mit den Politikern zu arrangieren, die gerade dabei sind dieses unverzichtbare Gut unserer Demokratie auszuhebeln, ohne die Folgeschäden auch nur in Betracht gezogen zu haben. Zur Normalität jüdischen Lebens in Deutschland gehört es inzwischen, die herrschenden Politiker zu loben und auszuzeichnen – kritiklos, sofern Rhetorik und Optik – also die Beteuerungen und der Anschein stimmig sind. Durch den Zentralrat wurden Politiker gelobt und ausgezeichnet, die nicht nur die Sicherheit des Landes durch ungeprüfte Zuwanderung auf nicht absehbare Zeit gefährden, sondern die alles daran setzen, im Namen eines einseitig definierten Volksgesundheits-Schutzes – die Demokratie in diesem Land auszuhebeln und eine totalitäre, zentralistische Politik durchzusetzen.

Die Verwalter und Ordner der in Deutschland länger und kürzer lebenden Juden, haben in den letzten Monaten wiederholt regierungskonforme Stellungnahmen favorisiert.

Warum, möchte man fragen. Wann wacht ihr endlich auf und setzt euch für Vernunft und Verhältnismäßigkeit ein?

Dazu gehört auch, auszusprechen, daß diese Regierung – ebenso wie die vor ihr – nichts gegen die Altersarmut – sei es die von jüdischen Zuwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion-, noch von anderen Bevölkerungsgruppen – auch innerhalb der jüdischen Gemeinschaft -, unternommen hat und gerade dabei ist, die Zukunft und die Lebens-Chancen der jungen Generation zu vernichten!

Präsidenten jedweder Couleur leben gerne in Elfenbeintürmen. Sie lernen ziemlich schnell, im Zweifel die Augen fest zu schließen und den Mund zu halten. Dabei bemerken sie nicht, daß der Extinction Laster sich längst wieder auf den Weg gemacht hat und unaufhörlich näher kommt.

Und von Virus COVID 19 in all seinen Mutationen und Varianten gehen in diesem Zusammenhang vermutlich noch die geringsten Gefahren aus.

C: Hanna Rheinz

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